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Umbau des Kronegebäudes
Architekt/Design: Mario Hägele, Freier Architekt, Stuttgart
Bauherr: Stadt Oberndorf
Vorgeschichte
Das Kronegebäude liegt im Ortszentrum von Bochingen, einem von sieben Teilorten der Stadt Oberndorf am Neckar. Es wurde als Teil einer Brauerei im Jahre 1894 errichtet. 1935 erfolgte die Erweiterung um einen Saalbau mit Theaterbühne.
Der Kronesaal galt bis in die 60er Jahre als dörflicher Mittelpunkt der Kommunikation. Er sah große Bälle, Hochzeitsgesellschaften und Theateraufführungen.
Seit Einstellung des Gastronomiebetriebs 1956 fehlte dieser Ort der Begegnung und des Austausches. Als nach häufig wechselnden gewerblichen Nutzungen schließlich der Ab-bruch drohte, gründete sich 1996 der Förderverein Kronesaal,der sich zum Ziel machte, den Kronesaal zu erhalten und auf Dauer der Öffentlichkeit für allgemeine kulturelle Nutzungen zugänglich zu machen.
Durch Spendenaufkommen des Vereins und durch Eigenleistung seiner Mitglieder wurde der Kronesaal in den Jahren 1998 bis 2000 saniert und wieder zum kulturellen Mittelpunkt des Ortsteils gemacht. Bemerkenswert dabei ist, dass der Förderverein seine Tätigkeit mit Eröffnung des Saales nicht fürbeendet ansah, sondern er hat sich auch für die Zukunft die kulturelle Nutzung und die Durchführung von Veranstaltungen unterschiedlichster Art als Vereinsziel gegeben.
Diese vorbildliche Leistung des Vereins im Sinne bürgerschaftlichen Engagements war schließlich Anlass für die Landesregierung Baden-Württemberg, dem Verein bei einem offiziellen Empfang im Neuen Schloss in Stuttgart durch den damaligen Minister-präsidenten Erwin Teufel für seine Verdienste eineAuszeichnung im Rahmen des Wettbewerbs Kommunaler Bürger-aktionen zuzuerkennen.
Schließlich war das bürgerschaftliches Engagement des Vereins Initialzündung für eine umfassende Reaktivierung und Neunutzung des gesamten Kroneareals als öffentliches Zentrum in der Ortsmitte von Bochingen.
ELR/Bürgerschaftliches Engagement
Was mit der Gründung des Fördervereins und der Reaktivierung des Kronesaals in Eigenleistung begann, fand bei der grundlegenden Modernisierung des gesamten Kronegebäudes seine adäquate Fortsetzung.
Engagierte Bürger, die Vereine des Ortes und der Ortschaftsrat trugen durch unermüdlichen Arbeitseinsatz in der Freizeit in vorbildlicher Weise dazu bei, dass das Projekt überhaupt realisiert werden konnte. Wegen des haushaltsbedingt eng gesteckten Budgetrahmens war über lange Zeit nicht sichergestellt, ob das Projekt insgesamt umgesetzt werden konnte oder ob man sich auf die unabdingbar notwendigen Arbeiten zur Gebäude-sicherung beschränken musste.
Nur mit der Unterstützung des Landes über das „Entwicklungsprogramm ländlicher Raum“ und der von den Bürgern weitererbrachten Eigenleistungen, die, grob geschätzt einen Barwert von ca. EUR 200.000 darstellt, war schließlich die Realisierung in der heute vorliegenden Form möglich.